Foto: Claudia Weingärtner

Was ich mir vorgenommen hatte, bevor die Kinder kamen: Eine Bildergeschichte der gebrochenen Vorsätze

Claudia Weingärtner hatte sich einiges vorgenommen, bevor ihre Zwillinge auf die Welt kamen – und alle gute Vorsätze über den Haufen warfen. Eine Bildergeschichte.

„So was werde ich später mal nicht durchgehen lassen“

Das kennen wahrscheinlich alle Eltern: Bevor man Vater oder Mutter wird, ist man felsenfest davon überzeugt, dass man einige Sachen, die man bei anderen Eltern wahlweise nervig, verantwortungslos oder hysterisch findet, garantiert nicht machen wird; das dachte auch Claudia Weingärtner. Sie ist Mutter der Zwillinge Elli und Theo und schreibt den beiden seit ihrem ersten Geburtstag jeden Donnerstag einen Brief – nachzulesen auf ihrem Blog Zwillimuddi“:

„….dann kamen unsere (noch) kinderlosen, Hals-über-Kopf-verliebten und frisch-verheirateten Freunde Kiki und Basti zu Besuch. Als sie erzählten, was sie, wenn sie Eltern sind, alles auf keinen Fall machen wollen, dachte ich bei jedem einzelnen Punkt: Kommt mir bekannt vor. GENAU DAS habe ich auch mal gesagt…

Am Tag danach ließ ich mir das Gespräch nochmal durch den Kopf gehen, und stellte beim Sortieren der etwa acht Milliarden Fotos, die wir seit eurer Geburt geschossen haben, fest: Wir haben sie gebrochen, ganz schön viele der guten (und einst sehr realistisch klingenden) Vorsätze. Aber seht selbst. ,Die Liste der Dinge, die ich mir vornahm’ versus: ,So sieht die Realität aus’. Eine Bildergeschichte in 15 Akten.

Vorsatz 1

In Cafés und Restaurants benehmen wir uns weiterhin wie normale Menschen. Wenn ihr beide schreit, verlassen wir umgehend den Laden, um die anderen Gäste nicht zu belästigen. Und der Tisch ist und bleibt natürlich ordentlich!

Vorsatz 2

Unser Wohnzimmer sieht exakt so aus wie früher und mutiert NICHT zum chronisch-chaotischen Spielzimmer.

Vorsatz 3

Überhaupt spielt ihr die meiste Zeit des Tages lieb in eurem Kinderzimmer (und nicht etwa an Papas Werkzeugschrank herum).

Vorsatz 4

Technische Großgeräte wie Waschmaschinen, Trockner und Spülmaschinen: Sperrgebiet!

Vorsatz 5

Wir bleiben beim Thema Wäsche: Ihr tragt keinesfalls mit blöden Sprüchen bedruckte Bodys oder Shirts!

Vorsatz 6

Und nochmal Outfit: Ich werde meine Klamotten nicht den euren anpassen oder uns drei ähnlich anziehen.

Vorsatz 7

Im Supermarkt werdet ihr keinen Aufstand machen, wenn euch irgendwas nicht passt, und ihr werdet auch keine Dinge aus den Regalen räumen, die arme Praktikanten mühsam wieder einordnen müssen.

Vorsatz 8

Apropos ausräumen! Wir werden uns nicht unsere wohlgeordneten Schubladen auseinandernehmen lassen, nur um nochmal zehn Minuten Ruhe für irgendetwas zu haben.

Vorsatz 9

Aber das heilige Bücherregal, das ist wirklich TABU!

Vorsatz 10

Mittagsschlaf macht ihr in euren Betten, damit ICH mich auf der weltbesten Couch ausruhen kann.

Vorsatz 11

Im Auto seid ihr angeschnallt. In euren Kindersitzen. IMMER!

Vorsatz 12

Ich werde nicht zu diesen Müttern gehören, die stillen, wenn ihr (bereits laufendes) Kind auf dem Spielplatz zu quengeln beginnt.

Vorsatz 13

Gegessen wird am Tisch – nur am Tisch. Und immer schön mit Lätzchen!

Vorsatz 14

Meine Handtasche: MEIN Tanzbereich. Euer Spielerucksack: EUER Tanzbereich.

Vorsatz 15

An den Wochenenden gehen wir aus, so wie früher!

Alle Bilder: Claudia Weingärtner

Mehr bei EDITION F

Muss man sein Kind in Jeans-Hotpants ertragen? Weiterlesen

Schon wieder „Conni auf dem Bauernhof“ vorlesen? Natürlich werden Eltern da depressiv! Weiterlesen

„Ich habe Kinder statt Tinder“. Weiterlesen

Anzeige